Beim diesjährigen Global Technology Summit in Neu-Delhi betonten internationale Diplomaten, Regierungsvertreter und Tech-Führungskräfte die dringende Notwendigkeit gemeinsamer Regelwerke, Vertrauen in Technologie und globaler Kooperation für eine sichere und verantwortungsvolle Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI).
KI-Potenzial nur mit Vertrauen und Regulierung
Auf dem von der indischen Regierung mitveranstalteten Gipfel wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass das enorme Potenzial von KI auch erhebliche Risiken mit sich bringe – insbesondere im Bereich der Cybersicherheit.
Ernst Noorman, Sonderbotschafter für Cyberangelegenheiten beim niederländischen Außenministerium, verwies auf die globale Dimension der Herausforderung und sprach sich für internationale Leitlinien aus:
„Wir glauben an das enorme Potenzial von KI, doch wie jede neue Technologie birgt sie auch Bedrohungen“, so Noorman. „Vor einem Jahr haben wir bei der UN-Generalversammlung eine erste KI-Resolution verabschiedet – unterstützt von 20 Staaten und angenommen im Konsens. Ziel ist es, auf eine sichere, vertrauenswürdige und verantwortungsvolle KI hinzuarbeiten.“
Er lobte den Vorbildcharakter des europäischen KI-Gesetzes (AI Act): „Wir sehen den sogenannten Brüssel-Effekt – viele Länder schauen auf den AI Act und überlegen, wie sie ihn übernehmen können. Auch in Indien herrscht Einigkeit darüber, dass Schutzmechanismen notwendig sind, um Vertrauen in die Technologie zu schaffen.“
KI und Cyberangriffe: neue Bedrohungen, neue Antworten
Maria Adebahr, Leiterin der Abteilung für Cyber-Außen- und Sicherheitspolitik im deutschen Auswärtigen Amt, warnte vor einem Anstieg von Cyberangriffen durch KI:
„KI wird zu einer Zunahme von Cyberattacken führen. Solange es keine Regulierung gibt, müssen Staaten, Staatengruppen und die Vereinten Nationen gemeinsam aktiv werden, um dieser wachsenden Bedrohung zu begegnen.“
Sachin Kakkar, Leiter für Datenschutz, Sicherheit und Schutz bei Google Indien, sieht in KI dagegen eine große Chance für die IT-Sicherheit:
„Wir glauben, dass KI die menschliche Last im Bereich der IT-Sicherheit verringern wird. Die wirklich komplexen Aufgaben bleiben beim Menschen – die KI kann ihn dabei gezielt unterstützen und den Verteidiger stärken.“
Globale Zusammenarbeit im Fokus
MU Nair, Koordinator für Cybersicherheit der indischen Regierung, betonte, dass Bedrohungen im digitalen Raum keine Grenzen kennen und nur durch grenzüberschreitende Kooperation begegnet werden können:
„Cyberbedrohungen machen vor keiner Grenze halt. Wir müssen uns zusammensetzen, gemeinsame Sicherheitsstandards entwickeln und gemeinsam überlegen, wie wir das gesamte digitale Ökosystem schützen können“, forderte Nair.
Global Technology Summit als Plattform für Geotechnologie
Der Global Technology Summit gilt als zentrale Dialogplattform zur Geotechnologie in Südasien und darüber hinaus. Er wird vom indischen Außenministerium gemeinsam mit dem Thinktank Carnegie India organisiert. Die diesjährige Ausgabe rückte insbesondere die Chancen und Herausforderungen durch den weltweiten Vormarsch von KI in den Fokus.